Die Amerikaner sind ein Camper Volk. Einen Platz zum campen findet man praktisch überall. Wildes campen ist im Westen deutlich einfacher. Im Osten des Landes ist viel Privatland und man muss wohl oder übel meist auf Campingplätze ausweichen. Die Hauptsaison beginnt am Memorial-Day (erstes Juni-Wochenende) und endet am Labor-Day (erstes September-Wochenende). An diesen beiden Wochenenden scheint das ganze Land auf Achse zu sein und irgendwo einen Campingplatz zu besetzen. Nachfolgend haben wir unsere Hilfsmittel und die Arten der Campingmöglichkeiten etwas beschrieben.
Campingführer
Neben der bereits oben erwähnten App von iOverlander verwenden wir in den USA auch die App von AllStays. Diese kann gratis heruntergeladen werden. Hier sind alle etablierten Campingplätze sowie viele Tankstellen, alle Walmarts und viele weitere Einkaufsläden offline ersichtlich. Einen eigentlichen Campingführer in Buchform verwenden wir nicht.
Private Campingplätze
Die privaten Plätze sind oft ausgerichtet auf die grossen Wohnmobile und Wohnanhänger, wie sie die Amerikaner fahren. Man steht dann auf Kies- oder Asphaltplätzen mit Strom-, Wasser-, Abwasser- und Kabel-TV-Anschluss. Oft findet man aber auch Campingplätze mit primitiven Stellplätzen für Zelte (dry Campsites). Feuerstellen sind auf privaten Campingplätzen eher selten angelegt. Die grösste Kette für Campingplätze ist KOA. Diese Plätze verfügen über einen hohen Standard und "man weiss was man hat". Mit der KOA Member Card, welche online gekauft werden kann, hat man jeweils 10 % Rabatt. Als Mitglied vom Good Sam Club bekommt man ebenfalls auf vielen Plätzen Rabatte. Auch eine Mitgliedschaft beim AAA führt zu Rabatten.
State Parks
Die State Parks verfügen oft über tolle Camping-Plätze in der Natur mit viel Abstand zum Nachbarn. Die Standards und Preise sind von Staat zu Staat sehr unterschiedlich. Manchmal gibt es nur ein Plumpsklo und manchmal ist im günstigen Preis eine warme Dusche und sogar das Wäschewaschen inbegriffen (in Louisiana so erlebt). Wir haben die State Parks im Osten des Landes oft genutzt, weil diese dort noch einigermassen günstig waren, einen guten Standard boten und wildes campen schwierig war.
National Forest und BLM-Land
Auf Boden der National Forests und BLM-Land darf man überall wild campen, wenn man sich ein Stück von den Hauptstrassen entfernt. Diese Möglichkeit haben wir oft genutzt und viele tolle Plätzchen gefunden. Die schönsten Orte liegen meist etwas abseits und sind nur mit einem 4x4 Fahrzeug erreichbar. Man hält einfach Ausschau nach einer Fahrspur und folgt dieser bis zur vorhandenen Feuerstelle, fertig! In vielen Gebieten gibt es auch schön gelegene primitive Campingplätze, oft nur mit Plumpsklo und Feuerstelle. Diese sind sehr günstig oder kosten in abgelegenen Gebieten gar nichts.
Nationalparks
In praktisch allen Nationalparks gibt es einfache Campingplätze. Da die Nationalparks aber sehr gut besucht sind, sind die Plätze oft auch voll. Entweder man bucht frühzeitig seinen Platz oder man steht am Morgen früh schon vor einem der "first come, first serve" Plätze und ergattert einen freigewordenen Stellplatz. Ausser im Yosemite NP haben wir nie vor reserviert und immer einen Stellplatz gefunden. Da man in praktisch allen Nationalparks nirgends wild stehen darf, ist dies die einzige Möglichkeit, ausser man will jeden Morgen und Abend grössere Strecken zurücklegen und ausserhalb des Parks übernachten.
Walmart / Casinos
Auf vielen Walmart und Casino Parkplätzen darf man gratis übernachten. Am Besten fragt man schnell beim Kundendienst nach und die sagen einem wo man stehen darf oder ob es verboten ist. In der AllStays App ist ebenfalls ersichtlich, ob ein Wallmart Übernachtungen zulässt oder nicht. Wir haben die Möglichkeit nur einmal genutzt, da wir lieber in der Natur stehen. Auch ziehen wir es vor für einen Campingplatz zu bezahlen, als dass wir auf einem riesigen Parkplatz eines Einkaufszentrums übernachten.