Victor - Challis - Boise - Hells Canyon - Joseph Canyon -  Steptoe Butte - Yakima - Mt. Rainier National Park - Mt St Helens - Columbia River Gorge
12 Tage
mehrheitlich schön
3 Grad Celsius
32 Grad Celsius
2'789 km
Idaho, Washington, Oregon
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Bundesstaaten:
Hells Canyon
Farmland im Osten Washingtons
Sattes Grün der Wälder in Washington
Mt Rainier Nationalpark
Mt St Helens
Idaho / Washington (02.08. - 13.08.2016)
 
In Idaho fahren wir durch viel Farmland und dann erstmal in eine kahle Bergwelt hinein. Wo sind da die ganzen Bäume geblieben? Die klimatischen Bedingungen in dieser heissen und trockenen Gegend lassen keine andere Vegetation als Gras und Sträucher zu. Vielleicht waren es aber auch einfach nur Rodungen oder Waldbrände, welche ein solch karges Bild hinterlassen haben. Dies ändert sich am Salmon River schlagartig. Wir fahren durch Canyons und über Pässe mit tollen Ponderosa-Wäldern. Via Stanley ziehen wir durch Bilderbuch Landschaften in Richtung Westen. Wir müssen einen Umweg wegen einem ausgebrochenen Waldbrand nehmen, welcher uns einen weiteren tollen Canyon beschert.
 
Boise steuern wir an, weil hier weit und breit die einzige Land Rover Vertretung ist. Rhino braucht dringend einen Service! Den erhält er hier auch propt und unkompliziert. Da wir die falschen Ölfilter dabei haben, verlängert sich der Aufenthalt noch um einen Tag. Der nette Herr bestellt uns gleich noch 2 zusätzliche Ersatzfilter für auf den Weg. Der Service selbst ist für uns gratis, wir bezahlen nur die verwendeten Flüssigkeiten und Teile. Toll! Auf dem Campground im Boise verbringen wir den Abend vor dem riesigen Camper von Michael und Anne, zwei ausgewanderte Deutsche, die eigentlich in Florida leben und wie jedes Jahr der Sommerhitze in Richtung Norden entfliehen. Danke für den lustigen Abend und die Gastfreundschaft!
 
Dem Snake River (den hatten wir im Yellowstone schon) folgen wir nach Norden und fahren zum Hells Canyon. Dieser ist vom höchsten Berggipfel gemessen sogar tiefer als der Grand Canyon. Weil die Canyonränder aber 15 km auseinander liegen, ist er nicht ganz so spektakulär. Uns gefällt es aber super, besonders der Übernachtungsplatz auf dem Canyonrand mit den vorbeiziehenden Gewittern ist spektakulär. Den Joseph Canyon haben wir schnell abgehakt und es geht weiter nach Norden in den Bundesstaat Washington.
 
"The Evergreen State" wird seinem Namen hier nicht so ganz gerecht. Die Landschaft im Osten des Bundesstaates ist öde und die vorherrschende Farbe ist braun. Die unendlichen Weizenfelder prägen das Bild in dieser sehr hügeligen Landschaft. Der Steptoe Butte ist vulkanischen Ursprungs und erhebt sich wie aus dem Nichts aus der Landschaft. Wir treiben Rhino auf den Hügel und staunen über die Felder, die sich zu unseren Füssen bis zum Horizont ausbreiten. Mangels vernünftigem Übernachtungsplatz nächtigen wir erstmals auf einem Walmart Parkplatz. Es ist nicht schlecht, aber regelmässig werden wir das wohl auch künftig nicht tun.
 
Eigentlich wollen wir zu den Pallau Falls. Schon bei der Anfahrt kommt uns ein Konvoi mit Feuerwehrfahrzeugen entgegen und wir scherzen noch, dass es im State Park sicher brennt. Tatsächlich: Beim Eingang zu den Falls steht ein grosses Schild: CLOSED. Ein Ranger erklärt den Besuchern, dass Grasland gebrannt hat und eigentlich gelöscht sei. Er wisse aber auch nicht, wann der Park wieder öffne. So ist der Entschluss schnell gefasst und wir fahren weiter zu unserem nächsten Ziel.
 
Dann kommen sie doch noch, die dichten grünen Wälder Washingtons. Die Fahrt nach Westen zum Mt Rainier Nationalpark ist wolkenverhangen und der Wetterbericht meldet gar Schnee, die Wälder sind aber toll und unendlich gross. Der Mt Rainier Nationalpark steht bei uns von nun an für Vulkan, Gletscher und Wildblumen. Der immer noch aktive Vulkan beherbergt ein riesiges Gletschergebiet mit 12 zusammenhängenden Gletschern auf allen Flanken. Im 2006 hat eine seismische Aktivität einen Gletscher auf einen Schlag fast ganz wegschmelzen lassen. Dies führte zu einer riesigen Überschwemmung und ein Tal wurde mehr oder weniger weggespült. Dann sind da noch die Wildblumen. Auf allen Wanderungen konnten wir sie bewundern, in einer Vielfalt und Farbenpracht wie wir sie auf Wiesen noch nie gesehen hatten.
In den ersten beiden Tagen sehen wir den Berg wegen den Wolken nicht. Es ist kalt und wir halten uns auf Wanderwegen in tieferen Lagen auf. Aufgrund des guten Wetterberichts heben wir uns den Skyline Trail für den dritten Tag auf. Das ist ein Volltreffer! Bei besten Wetter steigen wir hinauf zu den Gletschern und geniessen das tolle Panorama. In Richtung Süden sehen wir auch die nächsten grossen Vulkane Mt Adams und Mt St Helens.
Beim Grove of the Patriarchs beherbergt der Nationalpark über 500 Jahre alte Douglasien und Red Cedar. Wir halten inne und staunen über die Dimensionen dieser alten Bäume. Im Box Canyon sehen wir auf kleinem Raum, wie Wasser einen Canyon gräbt, der Gletscher ein Tal aus dem Felsen schleift und wie die vulkanische Aktivität wieder alles verändert.
 
Unser nächstes Ziel ist der Mt St Helens. Den älteren Generationen wir der gigantische Ausbruch von 1980 wohl noch in guter Erinnerung sein. Was wir vom Windy Ridge aus sehen, erschreckt und beeindruckt uns zugleich. Beim Ausbruch rutschte zuerst die halbe Bergflanke weg. Die Druckwelle liess Wälder in einem riesigen Umkreis wie Zündhölzer knicken bevor alles mit Asche zugedeckt wurde. Die Bäume liegen heute noch da und in den Seen gibt es Unmengen an Schwemmholz. Es wäre einfach zu viel um es wegzuräumen. Toll ist es zu sehen, wie sich die Natur nach 36 Jahren wieder erholt. Es entsteht neuer Wald und die Vegetation kehrt zurück. Wir laufen  durch die Ape Cave, eine Röhre durch die vor 2000 Jahren noch Lava geflossen ist. Die mitgebrachten Stirnlampen helfen uns die Wände und die Decke zu erleuchten und die Strukturen zu erkennen. Es ist kalt hier unten und wir sind froh, nach einer Stunde wieder an der Oberfläche zu sein.
 
Die Columbia River Gorge trennt die Bundesstaaten Washington und Oregon. Es gefällt uns mässig hier. Der Fluss hat hier zwar riesige Ausmasse, aber offenbar sind wir von den Erlebnissen beim Mt Rainier und Mt St Helens so überwältigt, dass wir das erst einmal verarbeiten müssen. Wir fahren den Fluss hoch bis The Dalles und auf der anderen Seite wieder in Richtung Westen. Toll sind die vielen Naherholungsgebiete zum Fischen, Boot fahren, surfen oder schwimmen. Wir machen Rast bei einer grossen Sandbank und schauen den Surfern auf dem Fluss zu. Der Übernachtungsplatz mit Aussicht auf den Mt Hood scheint zuerst perfekt zu sein. Bis wir die beiden Steaks auspacken und auf den Grill legen. Es folgt ein Wespen-Angriff der schlimmeren Sorte. Wir geben auf und ziehen uns trotz tollem Wetter mit unserem Essen in Rhino zurück und können so ungestört speisen.
 
Von hier aus soll die Reise dem Columbia River entlang bis zum Pazifik gehen. Wir freuen uns auf die Tage am Meer und die wilden Seiten vom Bundesstaat Oregon.
 

publiziert am 26.08.2016
 

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