Wir erreichen die Grenze und parken unser Auto rechts am Strassenrand. Auch hier wimmelt es von Grenzhelfern und Geldwechslern, deren Hilfe wir im Moment dankend ablehnen. In der Mitte des grossen blauen Gebäudes zwischen den Fahrspuren befindet sich die "Migracion". Wir stellen uns in die Schlange und erhalten den Ausgangstempel in den Pass und eine Quittung für die Ausreise. Diese Quittung muss später bei der Einreise nach El Salvador abgegeben werden. Wir kontrollieren, dass das Datum stimmt, und "S" (für Salida) im Stempel eingekreist ist.
Die SAT (Behörde für die Fahrzeuge) befindet sich im gleichen Gebäude. Wir gehen zur gegenüberliegenden Türe raus und rechts bis ans Ende des Gebäudes. Dort benötigen wir folgende Dokumente:
1. Kopie Fotoseite Reisepass des Fahrzeughalters
2. Kopie Ausreisestempel aus Guatemala im Reisepass des Fahrzeughalters
3. Kopie Führerschein des Fahrzeughalters
4. Kopie Fahrzeugausweis
5. Original des Einfuhrpapieres von Guatemala
6. Kopie des Einfuhrpapieres von Guatemala
7. Sticker für die Windschutzscheibe, den man bei der Einfuhr bekommen hat (wir mussten ihn eigenhändig ablösen)
8. Kopie des Stickers
Kopien kann man in einem Geschäft auf der anderen Strassenseite erstellen lassen. Die Originaldokumente hatten wir griffbereit, wurden aber nicht verlangt. Die Dame kam dann mit uns zum Fahrzeug und prüfte das Nummernschild und die VIN-Nummer. Zurück beim Büro erhalten wir eine gestempelte Kopie der Einreiseerlaubnis inkl. Stickerkopie zurück. Diese braucht es wiederum bei der Einreise in El Salvador. Draussen wechseln wir noch unsere restlichen Quezales in US-Dollar (Währung in El Salvador). ACHTUNG! Unbedingt den Kurs fragen, nachrechnen und das Geld gut Nachzählen. Uns wollte der Geldwechsler zum Einen bei der Berechnung des Betrags und zum Anderen bei der Herausgabe der US-Dollar überlisten. Es ging nicht um viel Geld, aber wir haben gut kontrolliert, nachgerechnet und uns durchgesetzt.
Wir passieren die Grenze von Guatemala ohne weitere Kontrollen und fahren die Strasse weiter bis ans Ende der grossen Brücke. Dort werden wir von einem Grenzbeamten angewiesen rechts zu parkieren. Bei dem kleinen Häuschen gleich nach der Brücke erhalten wir ein Formular für die Fahrzeugeinführung, welches wir ausfüllen müssen. Viele Details vom Fahrzeug sind gefragt, steht aber alles im Fahrzeugausweis. Das Dokument wird vom Fahrzeughalter und vom Grenzbeamten unterzeichnet. Zusätzlich braucht es folgende Dokumente:
1. Kopie Reisepass des Fahrzeughalters
2. Kopie Führerschein des Fahrzeughalters
3. Kopie Fahrzeugausweis
4. Kopie der, mit einem Ausreisestempel versehenen, Einfuhrpapiere von Guatemala (bei der Ausreise erhalten)
Irgendwie will der Beamte das Original der Einfuhrpapiere von Guatamala. Diese haben wir aber nicht mehr, da wir ja ausgereist sind und dort behalten wurden. Es ging dann aber trotzdem. Wir wurden zu einem grossen Gebäude gegenüber der Strasse verwiesen. Dort befindet sich die Aduana. Das per Hand ausgefüllte Papier wird in ein System eingetragen und doppelt ausgedruckt. Dies dauert bei uns ca. 20 Minuten. Dieses neue „offizielle“ Formular muss der Fahrzeughalter unterschreiben. Eines bleibt beim Zoll und das andere bekommt man ausgehändigt. Listo! Die Migration muss man für El Salvador nicht besuchen, da man schon in Guatemala ein C4 Aufenthaltsstempel für 90 Tage im Pass erhalten hat.
Wir setzen uns mit dem Fahrzeug in Bewegung in Richtung El Salvador. Als erstes müssen wir die Ausreisequittung aus Guatemala abgeben und die Pässe werden eingehend geprüft. Beim letzten Stopp wird das Nummernschild und die VIN-Nummer anhand der Einfuhrgenehmigung und des Fahrzeugausweises geprüft. Ein paar Kilometer nach der Grenze werden von einem Kontrollposten die Fahrzeugpapier noch einmal geprüft. Das Innere des Fahrzeugs wird nicht inspiziert und auch nach Waren wurden wir nicht gefragt.
Die ganze Aus- und Einreise hat bei uns ca. 90 Minuten gedauert. Gebühren mussten wir keine bezahlen. Alle Grenzbeamten waren sehr freundlich und hilfsbereit. Wenn man auf der Reise bis hierher gekommen ist, hat man ja auch schon gelernt, mit den anhänglichen Grenzhelfern umzugehen ;-)
publiziert am 09.05.2017